Revanche fällt ihm nicht ein.
Sanft schiebt er seinen Rindenmantel
über eiserne Krallen.
Tut es mit Langmut.
Hält aus wie ein Liebender
und gibt den Stacheln zu trinken von dem,
was in ihm steckt.
© Andreas Klaene
Eleganz des Hängenlassens
Also ich finde, mit noch mehr Grazie kann sich kaum einer hängen lassen.
Was zum Anlehnen und Aufschauen
Man braucht ja was zum Aufschauen.
Und hin und wieder zum Anlehnen.
Man kann sich auch dran reiben.
Und man kann von so ’nem Riesen träumen.
Und davon, dass man selbst noch viel größer
als er und der Riese nur ein Zahnstocher ist.
Aber dann hat man keinen mehr zum Anlehnen.
© Andreas Klaene
Liebesflug
Tanzen, schweben, lieben, paaren. Über Dächern, unter Wolken.
Die Arme des alten Baumes
Charme und Grazie in Untergang und Zerfall.
Gang übers Wasser mit Fußpilz
Charme und Grazie in Untergang und Zerfall.
Graziler Untergang im See
Charme und Grazie in Untergang und Zerfall.
Die Aufrechte
Wie oft schon
habe ich dich gesehen, ohne dich anzusehen.
Lief stets an dir vorbei,
hin zu Palästen aus Gedankensteinen.
Du standest davor wie ein Gardist.
Aufrecht, alles sehend, mucksmäuschenstill.
Warst nie auf Beachtung aus.
Erst heute bleibe ich stehen, „Die Aufrechte“ weiterlesen
Wo ich nie sein wollte
Wenn Gräser
wie Bäume sich vor mir erheben,
wenn die Pfütze weit wie ein See
vor mir auf der Landschaft liegt,
bin ich am Boden,
dort, wo ich nie sein wollte,
bin auf Augenhöhe mit der Welt,
auf die ich noch soeben trat.
Ganz unten, zwischen Gräsern,
die wie Bäume zum Himmel streben,
stelle ich Fragen, die ich nie hatte,
und wünsche mir,
dass die getretene Welt
noch mit mir spricht.
© Andreas Klaene
Keiner stellt sich ihnen in den Weg
Keiner
stellt sich ihnen in den Weg.
Zu verwegen stehen sie da,
unrasiert, unfrisiert,
unangepasst.
Anders als alle.
Die Welt aller
ist nicht ihre.
Ihr Zuhause ist der Wind,
ihr Feuer die Kälte, „Keiner stellt sich ihnen in den Weg“ weiterlesen