Sie haben einander nie gesucht,
fanden im Schicksal, das sie zusammengeführt, Nähe,
die sie nie wollten,
flohen hinauf auf ewiger Flucht vor dem anderen,
rieben und stachen einander bis aufs Blut. „Sie haben einander nie gesucht“ weiterlesen
Dem Blau entgegen
Wie einer,
der auf Erden
nichts verloren hat,
zieht’s ihn nach oben,
sein Leben lang.
So hager seine Arme,
dass der Sonne Schattenmaler
sie kaum zeichnen kann.
Als wolle er
den Himmel streicheln, „Dem Blau entgegen“ weiterlesen
Die schlafende Wiese
Längst schon
hat sie ihr grünes Gewand abgelegt,
liegt still da, ausgestreckt,
müde von den Festen der Jahreszeiten,
wie eine, die alles erlebt und nichts mehr will.
Dann, in der Nacht, „Die schlafende Wiese“ weiterlesen
Vom Licht beschenkt
Wie schon ewig Angekommene
stehen sie da, bleiben wo sie sind,
fühlen sich vom Licht beschenkt,
das der Tag ihnen bringt,
stehen denen Spalier, „Vom Licht beschenkt“ weiterlesen
Das strahlende Jetzt
Aufrecht stehen sie da,
ein Fichtenleben lang.
Wie Wesen,
die nicht
voneinander lassen mögen,
bleiben sie, wo sie sind, eng beieinander.
Und wütet der Wind,
„Das strahlende Jetzt“ weiterlesen
Entdeckung
Weitblick
sieht anders aus.
Schlechte Sicht
pfercht meine Sinne ein,
Ich kann nicht anderes,
als anzusehen was ist,
zu betrachten,
was greifbar
vor mir liegt,
und entdecke
den Zauber des Jetzt.
© Andreas Klaene
Des Jahres Nachtgewand
Mit weißem Himmelsstaub
bedeckt der Winter
Bäume, Felder, Dächer,
reicht dem Jahr
das Nachtgewand,
will uns führen
zur Traumesstille,
aus der wir
hellwach blicken auf das,
was kommen mag.
© Andreas Klaene
Noch nie
Noch nie
haben sie auch nur einen Schritt gemacht,
sind nie angeeckt,
haben noch keinem ein Bein gestellt,
sind niemandem aus dem Weg gegangen,
keinem auf die Füße getreten,
haben keine Mitläufer hinter sich geschart, „Noch nie“ weiterlesen
Wo jeder laute Ton erstickt
Wo brauner Boden
bei jedem Schritt
an meinen Stiefeln zieht,
wo jeder laute Ton im Torf erstickt,
wo im Sommer ein Kuckuckschor
mein Stapfen mit Rufen begleitet,
wo der Himmel in der Ferne
küssend sich zur Erde neigt,
da bin ich im Moor.
Andreas Klaene
Sandstreuer
Es soll ja Leute geben,
die einem so viel Sand in die Augen streuen,
dass man sich Sorgen um die Erhaltung der Strände machen muss. ;))
Andreas Klaene