Wo nichts mehr geht

Auf so mancher Welle kann ich noch so leidenschaftlich herumreiten, sie bringt mich dorthin, wo nichts mehr geht. Und wenn ich mir dann halbwegs erfolgreich eingeredet habe, wohl am Ziel zu sein, höre ich das Meer. Es zeigt mir den Horizont, und ich kapiere, dass meine Welt auch dort noch lange nicht zu Ende ist.

Das müsste himmlisch sein

Es gibt ja Leute, die treibt es mit höllischer Macht an die Spitze. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, wenn die alle dort oben ankämen. Dann müsste es unten geradezu himmlisch sein. ?

Einfach über Bord damit

Ist ja vielleicht für ’ne Kreuzfahrt nicht so geeignet, aber ich könnte in diesem Boot ja einfach mal all die Erwartungen anderer über Bord schmeißen. Dann wäre genau dieser Kahn meine AIDA. ??

Von wegen nur eine Kurznachricht

Manche Nachrichten haben ja trotz ihrer Kürze ein verblüffendes Potential. Die liefern aus heitrem (bis bewölktem) Himmel mehr Vertrautheit als ein langes alltägliches Zusammensein. ? ?

Mord wäre das nicht

Man könnte sie ja einfach über Bord werfen, all die lästigen Vorurteile. Man bräuchte auch kaum Angst zu haben, wegen Mordes ranzukommen. Allenfalls wegen des Versuchs, denn diese Biester haben Rettungsringe. Aber einen Versuch wär’s wert. ?

Vorteil des Wartens

Wenn sich einer ewig wartend die Beine in den Bauch steht, hat das ja durchaus einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Er kommt nie und nimmer auf die Idee, sich darüber zu beklagen, dass die Zeit so verflucht schnell vergeht. ?

Wieso geht er nicht rein?

Ich habe mir ja lange den Kopf darüber zerbrochen, warum er nicht mit ihr rein geht. Rein in die Höhle. Könnte doch ganz gemütlich sein. Ich glaube, jetzt weiß ich’s. Irgendwo habe ich nämlich mal gelesen, die Frau sei so etwas wie die prähistorische Höhle, in der der Mann immer und immer wieder seinen Ursprung suche. So gesehen hat er ihn also schon gefunden, seinen Ursprung, und findet’s zu zweit unter freiem Himmel – so rein gar nichts mehr suchend – auch ganz schön. 

Sie ahnen es nicht

Wie überflüssig
müssen sie sich vorkommen, diese Säulen.
Sie stehen da, in der Landschaft,
können nichts und niemandem eine Stütze sein,
nicht einmal einem Dach,
und sie ahnen nicht,
dass jeder, der sie entdeckt,
sich freut, sie zu sehen, sie zu betrachten.
Weil sie sind wie sie sind. 

Nie zugetraut

Nie fühlte er sich besonders groß.
Schon gar nicht großartig.
Blieb immer am Rande,
gab denen Halt, die wankten.
Bis sie ihn drängten,
für sie in die Flut zu gehen.
Nun ist er, was er sich nie zutraute,
ein Fels in der Brandung.

Und dann sitzt sie neben mir

So nach ihr gesehnt,
wie nach einer Liebe,
die nur in Träumen war.
Sitzt sie endlich neben mir,
bin ich doch nicht mit ihr allein.
Die Ruhe hat die Stille mitgebracht,
redet lautlos mit meinen Gedanken,
selbst mit solchen,
denen ich das Maul gestopft.
Wie beunruhigend sie doch ist,
die herbeigesehnte Ruhe.
Halt ich sie aus,
höre ihr zu,
klingt leis in der Stille
mein von der Ruhe gewecktes Ich.