Klar sehen mit geschlossenen Augen

„Du, ich muss dir was sagen“, sagte das linke Huhn.
„Au ja“, hauchte das rechte, „lass alles raus! Ganz ohne Hemmungen.“
„Ich weiß aber nicht, ob du das wirklich hören willst.“
„Och bitte, nu sag schon! Du machst mich ja ganz kribbelig.“
„Also gut: Sobald ich mich hier zärtlich an dir abrackere, schließt du die Augen. Das törnt mich total ab.“
„So kann ich doch viel besser von dir träumen.“
„Auf mich wirkt das aber anders.“
„Wie denn?“
„Wie Augen zu und durch. So kriegste doch gar nicht richtig mit, was mit dir geschieht.“
„Doch. Nun rede nicht so viel, mach einfach weiter!“
„Nur wenn du die Augen aufmachst.“
„Dann sehe ich aber doch nur, was ich immer sehe.“
„Was willste denn damit sagen?“
„Dass ich mit geschlossenen Augen mehr mitkriege.“
„Wie bitte?“
„Ja, nur spürend kriege ich ne richtig tolle Ahnung davon, wie du mich mit deinen Augen siehst.“ ??

Ob da alle verliebt sind?

„Ich überlege gerade, ob die tatsächlich alle verliebt sind“, sagte die Straße zum Schild, „oder ob’s die nur zum Platz der Verliebten zieht, weil sie auf der Suche sind.“
„Auf Suche sind doch alle“, sagte das Schild.
„Verliebte doch nicht. Die haben doch, was sie wollen.“
„Längst nicht alle“, sagte das Schild. „Manche suchen in ihrer Liebe sowas wie ’ne ewige Heimat.“
„Das klingt irgendwie schön.“
Die Straße überlegte: „Und wenn man die bekommen hat, was ist dann? Passiert dann noch was?“
„Schon möglich. Aber nur, wenn man sich zusammen auf die Reise macht.“ ? 

Bis zum finalen schrecklichen Höhepunkt

Petra Carlile schreibt in ihrer Rezension über Totgeliebt auf Amazon:

Was täten wir, wenn unser Safehouse ins Wanken gerät? Bis wohin würden wir uns ins Schicksal ergeben und ab welchem Punkt kochen unsere Emotionen über, dass wir auch zum Äußersten fähig sind? Nämlich Mord? Wir halten uns alle für unfehlbar. Und einen Mord begehen, das tun doch nur kriminelle Gewaltverbrecher. Sind wir wirklich nicht zu einem Mord fähig? Andreas Klaene lässt uns teilhaben am Leben der im Roman genannten Karin Krogmann und ihr Schicksal, das auf Tatsachen beruht. Eine Frau, welche die Höhen und Tiefen ihres bisherigen Lebens ganz gut gemeistert und in jeder Situation Stärke bewiesen hat. Doch dann gerät ihre kleine Welt ins Wanken. Es ist spannend zu lesen, mitzufiebern und sich zu freuen, wenn alles wieder in Ordnung scheint, bis es dann doch in einem finalen schrecklichen Höhepunkt endet. Eine Geschichte, die das Leben tatsächlich geschrieben und die Andreas Klaene aufgegriffen und ausgezeichnet im Buch umgesetzt hat. Wir erhalten einen kleinen Einblick, wie das Leben der Generation vor uns verlief, welche anderen Werte – bedingt durch Kriegs- und Nachkriegszeit – gelebt wurden und was vielen Menschen damals wichtig war. Und wie es kommt, dass jemand in einem scheinbar guten Leben, wohlerzogen und menschlich, nur noch einen Ausweg kennt. Eine gelungene Umsetzung. U.a. auch, weil sich der Autor, also ein Mann, in das Leben einer Frau hinein versetzt und treffend die weibliche Sichtweise mit allen Facetten ihres Lebens darlegt.

Ohne Phrasen und Klischees

Elsa Rieger schreibt in ihrer Rezension über Till Türmer auf Amazon unter anderem:

Andreas Klaene macht es sich nicht bequem. Der einzige Zufall ist das Kennenlernen einer Frau. Durch sie fällt Till in einen Abgrund, der da Verfall und Tod heißt. Da er nun liebt, bleibt ihm nichts übrig, als sich damit zu beschäftigen.
Die Kombination aus Liebe und seinen schlimmsten Ängsten treibt Till um. Das ist vorzüglich gemacht.
Zur Umsetzung ist zu sagen, der Schreibstil ist exzellent, der Autor kann viel. Voller Poesie sind die Beschreibungen der Menschen und Örtlichkeiten, trotzdem aber modern und direkt. Ungewöhnliche Formulierungen, frisch, unverbraucht die Bilder, Andreas Klaene kommt ohne Phrasen und Klischee aus. Ich kann diese Buch wärmstens empfehlen, es hat mich mitgenommen, bei der Stange gehalten in seiner Dichte.

Weil ich soeben meinen Mann erschossen habe

Heute bin ich mal wieder so unverschämt, ganz schnöde Werbung zu machen. Und zwar mit einem kleinen Auszug aus meinem Tatsachenroman Totgeliebt:

Der Polizist hatte die Frau nie zuvor gesehen. Er registrierte sie als eine etwa einssechzig kleine zierliche Fremde mit dunkelbraunem Pagenkopf, grauem Rock und hochgeschlossener weißer Bluse. Der kurze Moment der Begrüßung genügte ihm, um mit sicherem Gefühl sagen zu können, welche Sorte Mensch er nicht vor sich hatte. Auf ihn wirkte sie weder angetrunken noch gewalttätig, heruntergekommen oder falsch. Frauen wie sie, dachte er, braucht ein Polizist nicht abzuführen. Sie kommen von sich aus auf die Wache, tragen ihr Anliegen vor und gehen wieder. Der junge Polizist hatte sein Entgegenkommen mit den Worten: „Was kann ich für Sie tun?“ kaum ausgesprochen, als die Frau ihn ansah und mit ruhigem, klarem Ausdruck sagte, was er kaum für möglich halten konnte: „Ich bin hier, weil ich soeben meinen Mann erschossen habe.“

„Hat mich tief berührt“

 

Krumme Gedanken

Wenn ich mir das lange genug anschaue, könnte ich auf den krummen Gedanken kommen, dass diese beiden die Weltmeister der Zärtlichkeit sind, und der ganze Rest der Welt immer noch damit beschäftigt ist, sich in möglichst liebevollen Handgreiflichkeiten zu üben.

Tolle Figur

Sie hat durchaus schon eine bessere Figur gemacht. Aber indem sie sich in zuwendender Absicht klein macht, verliert sie nicht an Größe. Auf fremder Augenhöhe angelangt, kommt sie großartig an.

„Ergreifendes Schicksal zweier Menschen“

„Dieses ergreifende Schicksal zweier Menschen hat in mir ein Wechselbad der Gefühle hervorgerufen“, schreibt ein Leser über meinen Tatsachenroman Totgeliebt. „Ein packendes, fesselndes Drama, spannend bis zum Schluss, brillant vom Autor niedergeschrieben, man fiebert regelrecht dem Ende entgegen, obwohl es von Anfang an bekannt ist.“