Wenn ich du wäre

„Gegen dich komm ich doch nie an“, sagte die gläserne Pyramide zum alten Louvre.
„Und ich nicht gegen dich.“
„Hey, Alter, du klagst aber auf fürstlichem Niveau.“
„Wieso?“
„Du bist hier doch der Superstar. Die ganze Welt will zu dir. Durch mich latscht man doch nur durch, um bei dir anzukommen.“
„Haste schon mal darüber nachgedacht, wie ich mich als Star so fühle?“
„Wie wirste dich schon fühlen?! Super.“
„Können gerne mal die Rollen tauschen.“
„Und dann?“
„Dann dürftest du dir von morgens bis abends anhören, was die Welt glaubt, über meine Bilder zu wissen, und in mir wäre der Himmel zu Gast.“
„Wieso der Himmel?“, fragte die Pyramide.
„Weil ich dann wie du aus Glas wäre. Der Himmel würde mich ansehen und einfach zu mir reinkommen. Jeden Tag. Und wenn ich dann an die Nächte denke: Sämtliche Sterne würden in meine finstre Tiefe funkeln.“ ?

Krumme Gedanken

Wenn ich mir das lange genug anschaue, könnte ich auf den krummen Gedanken kommen, dass diese beiden die Weltmeister der Zärtlichkeit sind, und der ganze Rest der Welt immer noch damit beschäftigt ist, sich in möglichst liebevollen Handgreiflichkeiten zu üben.