Bis ich dich erkenne

Ich mag dich, 
du zartes Nebelgewand. 
Wenn du die Welt 
mit dir umhüllst, 
ertasten meine Augen Formen 
wie einer, der Nacktheit sucht. 
Bald hör ich dich flüstern, 
hör wie du tuschelst 
mit meiner Fantasie, 
ihr ungewisse 
Versprechungen machst. 
Und im Ungewissen 
entdecke ich Leben. 
Nur Leben. 
Bis ich es rückwärts lese, 
dieses Leben, und dich 
in ihm erkenne, dich, 
meinen Freund, den Nebel. 

Was zum Anlehnen und Aufschauen

Man braucht ja was zum Aufschauen.
Und hin und wieder zum Anlehnen.
Man kann sich auch dran reiben.
Und man kann von so ’nem Riesen träumen.
Und davon, dass man selbst noch viel größer
als er und der Riese nur ein Zahnstocher ist.
Aber dann hat man keinen mehr zum Anlehnen.
© Andreas Klaene