Spiegel meines Glücks

Will nicht
drauf aus sein, 
mein Bild 
im Spiegel zu taxiern. 
Will meiner gewiss sein 
wie Bäume, 
die, vom Licht gemalt, 
im See sich sehn 
und doch ihr Bild 
nie achten. 
Rank und himmeltanzend, 
krumm und sturmzerzaust 
stehen sie da, 
als ob sie auf mich warten, 
wie Wesen, die wissen, 
dass gut sie mir tun, 
so wie sie sind. 
Schau ich beschenkt 
sie an, 
brauch ich den Spiegel 
nicht mehr, 
der mir nur zeigen kann,
wie ich mich seh. 
So lass ich zufrieden 
mich sein wie ich bin 
und finde, 
wenn ich dich seh, 
in deinem Blick 
den Spiegel 
meines Glücks. 

Vor Anbruch des letzten Tages

Letzter Tag im Jahr, 
morgens um sieben. 
Noch einmal 
erwacht das alte Jahr. 
Das Hotel am See liegt da 
wie eine hell funkelnde Welt 
im schlafenden All. 
Mit hellem Leben 
bemalt es 
das nachtschlafende Wasser, 
bereitet dem Tag 
einen festlichen Empfang, 
würdigt mit stillem Feuerwerk 
was gewesen ist, 
und schickt 
sein Hoffnungsleuchten 
zu uns. Für alles, was kommen mag.