„Steht dir richtig gut“, sagte der Baum.
„Was?“, fragte das Fenster.
„Deine Offenheit.“
„Was findste denn daran so schön?“
„Dass ich endlich mal nicht nur dein Äußeres sehe.“
„Magste mein Äußeres denn nicht?“
„Doch, durchaus, aber was ich jetzt entdecke, ist was ganz Besonderes.“
„Was denn?“
„Die Schönheit, die in dir ist.“
So total offen
„Hey, was hast du denn vor?“ fragte der Baum.
„Ich muss da rein.“
„Biste ja schon. Ohne mich zu fragen.“
„Wieso fragen? Auf mich wirktest du total offen. Da dachte ich, du hättest bestimmt Platz für so ’n kleines Geheimnis.“
„Was denn für ’n Geheimnis?“
„Für mich. Keiner darf mich finden, und ich will keinen mehr sehen.“
„Haste was verbrochen?“
„Ne, noch nie.“
„Versteh ich nicht“, sagte der Baum.
„Ja, guck dir doch mal die Welt an. Alles voll von Verbrechern. Da kriegt man doch Angst. Du etwa nicht?“
„Bisher nicht.“
„Boah, du hast Nerven.“
„Ich glaube, ich hab hier oben nur `ne bessere Aussicht.“
„Was siehste denn da?“
„Ganz viel Gutes. Typen wie dich zum Beispiel. Wenn die nicht mehr da sind, kriege ich auch Angst. Vielleicht.“