Niemand bei mir und doch nicht allein.
Alte Gedanken treten ein,
setzen sich mir zur Seite,
untermalen die Stille
mit ihrem Klang,
wetteifern
mit dem Rauschen
des Laubes,
führen bald das Wort.
Ich höre ihnen zu
wie ich es selten getan,
höre Fragen,
die ich oft überhört
oder eingekerkert habe.
Lausche ihnen
nun freundschaftlich
im leisen Konzert des Waldes
und beschenke Gedankengäste
mit Antworten,
die ich soeben noch gar nicht hatte.
Geheimnisvolle Waldgestalt
Als hätte deine Gestalt
leis zu mir gesprochen,
schau ich zu dir empor.
Frage mich, wer du bist.
Menschlicher Baum
oder hölzerner Mensch.
Du sagst es mir nicht,
stehst einfach da,
geheimnisvolle Waldgestalt,
und streichelst stumm
meine Sinne wach.
Ich berühre deinen Leib
mit Blicken,
bis ich die Schönheit
in dir entdecke
und mich frage,
ob die Krone der Schöpfung
nicht auch dir
ganz gut passt. ?
Die mit den Sinnen spielt
Im Frühling
zieht sie es an,
ihr grünstes Kleid,
steht da,
inmitten nackter Gesellschaft,
putzt sich von Tag zu Tag
reizvoller heraus,
zeigt unseren Augen,
wie lebendig Leben ist,
verführt Finger,
ihr Kleid zu berühren,
ihre grünsamtene Hülle
zu erspüren.
Die Buche.
Andreas Klaene