Kennst nicht die Scheu, mir in die Augen zu sehn. Schaust meistens zu mir empor und fühlst dennoch dich nie klein. Deine Blicke kesseln mich ein, sind Liebesanschläge auf mein Sein, bringen meine Abwehr hinter Gitter, bis ich beschenkt mich fühle von deinen Augenblicken und ahne, dass lebenslänglich Erfüllung wäre.
Möchte Augen haben, die nicht nur sehen, nicht nur beäugen, inspizieren, kalkulieren. Wünsche mir, dass sie Aufmerksamkeit verschenken und den Augenblick füllen mit einem Leben, das in der Seele hörbar wird.
„Du, ich muss dir was sagen“, sagte das linke Huhn. „Au ja“, hauchte das rechte, „lass alles raus! Ganz ohne Hemmungen.“ „Ich weiß aber nicht, ob du das wirklich hören willst.“ „Och bitte, nu sag schon! Du machst mich ja ganz kribbelig.“ „Also gut: Sobald ich mich hier zärtlich an dir abrackere, schließt du die Augen. Das törnt mich total ab.“ „So kann ich doch viel besser von dir träumen.“ „Auf mich wirkt das aber anders.“ „Wie denn?“ „Wie Augen zu und durch. So kriegste doch gar nicht richtig mit, was mit dir geschieht.“ „Doch. Nun rede nicht so viel, mach einfach weiter!“ „Nur wenn du die Augen aufmachst.“ „Dann sehe ich aber doch nur, was ich immer sehe.“ „Was willste denn damit sagen?“ „Dass ich mit geschlossenen Augen mehr mitkriege.“ „Wie bitte?“ „Ja, nur spürend kriege ich ne richtig tolle Ahnung davon, wie du mich mit deinen Augen siehst.“ ??