„Boah, ist das hier kuschelig“, sagte das Holz.
„Aber auch ganz schön eng“, sagte das andere.
„Heißt das, dass du meine Nähe nicht schön findest?“
„Quatsch, du weißt doch, wie du mir gefehlt hast, als wir noch meterweit auseinander lagen.“
„Also, dann freu dich doch!“
„Tu ich ja.“
„Aber nicht so richtig doll.“
„Doch, ich überleg nur.“
„Was überlegste denn?“
„Dass einer, der Abstand hält, sich nicht automatisch entfernt.“
„Hey, geht’s noch komplizierter?“
„Nee, da ist wirklich was dran: Als ich noch ganz weit von dir weg lag, kapierte ich erst, wie sehr ich dich mag.“
Brauchte mal Abstand
„Und ich dachte immer, du brauchst Abstand.“
„Brauchte ich auch.“
„Wieso eigentlich?“
„Weil ich dann mehr sehe.“
„Und was haste gesehen, als du so weit weg warst?“
„Unsere Nähe.“
„Aha. – Und jetzt, wo du total nah bei mir bist?“
„Jetzt sehe ich noch Schöneres.“
„Was denn?“
„Dass ich groß bin. Mit dir bin ich gewachsen. Fühle mich schon richtig riesig.“
„Wie denn das?“
„Durch deine Nähe. Die gibt mir Abstand zu mir selbst. Und mit so ’nem Abstand sehe ich nicht nur mich. Ich sehe uns.“ ??