„Lebendig, erfrischend, unterhaltsam“

Es kann einem wahrlich Mieseres widerfahren, als eine solche Kritik zu bekommen. ? Darum danke ich ganz herzlich Edi Gollasch, die in ihrer Rezension zu meinem Roman „Till Türmer und die Angst vor dem Tod“ unter anderem schrieb:

„Dein Buch ist eine Offenbarung.
Dabei gehst du so mit Worten um, wie ein Fußballspieler mit dem Ball.
Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas legst du eine Ausdrucksweise hin, die einen immer wieder schmunzeln lässt.
Ich habe es genossen, die Dialoge zu lesen, auch die von Till mit sich selbst in seinen Gedanken.
Lebendig geschrieben, erfrischend und unterhaltsam zu lesen.

Till hat durch Sarah eine großartige Wandlung durchgemacht, denn Sarah hat ihm so viel gegeben, aber eines genommen … die Angst vor dem Tod.“

Will dich nicht durchschaun

Will dich nur ansehen, 
nie durchschaun.
Möchte nicht auf 
verborgene Wahrheiten blicken, 
die dir selbst nicht vertraut 
und mir die Diebe 
meiner Achtung sind. 
Schaue 
mit geschlossenen Augen 
in mich hinein, 
bis Fantasie meine Seele weckt 
und mir von dir zeigt, 
was unsichtbar ist.

Der du am Boden liegst

Dich so zu sehen!
Meine Augen 
wollen zu dir empor,
verlangen nach deiner Größe, 
die einst mich Ehrfurcht gelehrt. 
Im Schatten deiner Krone 
dich ermessend
brachtest du mir Demut bei. 
Jetzt liegst du da, 
vom Tod zerfetzt, 
vom Leben zerfressen. 
Erzählst mir stumm 
von der Erde, 
aus der du nicht mehr saugst, 
was Jahrhunderte dich genährt.
Tot erfüllst du sie mit Leben, 
diese Erde, bis sie Kreaturen 
wie dich gebiert. 
So schaue ich auf zu dir, 
der du am Boden liegst, 
vergesse alle Sorgen 
ums Überleben
ein Waldrauschen lang
und übe mich 
im schönsten Erleben.

Kann ich nicht für mich behalten

Auch wenn’s pure Werbung ist, ?sag ich euch: Es geht mir runter wie wie ’n kühler Chardonnay nach ’nem heißen Tag, was Hilde Willes über meinen Tatsachenroman bei Amazon geschrieben hat. Dort steht unter anderem:

„Man liest sich durch die Recherchen des Autors, welche auf einem wahren Fall der deutschen Justiz beruhen. Erdachte Spannungsmomente, wie man sie für gewöhnlich in Romanen findet, kommen hier eher weniger zum Einsatz. Braucht’s auch gar nicht, denn allein das Illustrieren dieses Ehelebens ist „Thrill“ genug. Ganz ehrlich, zwischendrin, habe ich beim Lesen mehr als einmal gewaltig nach Luft schnappen müssen. Mal ergriff ich innerlich Partei für SIE, mal für IHN bei den Schilderungen all jenes „ganz normalen Beziehungskrams“ über die Jahre hinweg bis hin zur Katastrophe.“

Herzlichen Dank, liebe Hilde! ??

Danke, Christin!!!

Wäre alles so einfach, wenn Eigenlob nicht so fürchterlich müffeln würde. Tut es aber, und es kann sogar ganz verflucht stinken. ?? So, dass es einem total die Nase verbeult. Das will ich natürlich keinem antun. Und darum sage ich euch NICHT, was ich über meinen Kalender 2021 sagen könnte, ?sondern nur, was zum Beispiel Christin Meyer bei Amazon über dieses Ding geschrieben hat:

„Ein ideales Geschenk für gute Freunde, die das Besondere lieben und gerne etwas Tiefgang der Gedanken zulassen.
Die Fotomotive sind absolut stimmig zum Dialog, den die Protagonisten führen. Mit Charme, Witz und philosophischen Gedanken werden wir von Andreas Klaene in die Szenerie hineinversetzt. Verlockend zum wiederholenden Lesen und Verweilen.“

DANKE, Christin! ??

Bist genauso blau wie wir

„Also, nicht dass ich was gegen euch hätte, aber ich glaube, ich muss hier weg“, sagte die mittlere Vase.
„Wieso das denn?“, fragte die linke.
„Weil ich überhaupt nicht zu euch passe.“
„Quatsch, sieh dich doch mal an, du bist genauso blau wie wir.“
„Ja, okay, aber ansonsten total anders.“ 
„Ist mir noch gar nicht aufgefallen.“
„Mal ne Frage“, sagte die rechte Vase, „bist du tatsächlich anders als wir, oder willst du es nur sein?“
„Ich will es, weil ich glaube, dass ich es bin.“
„Auf dem Trip war ich auch mal.“ 
„Wieso war?“
„Weil’s nichts brachte: Als ich anders als ihr sein wollte, merkte ich, wie sehr ich euch glich.“
„Und nun?“
„Bin ich bei euch und zugleich ganz ich.“ ?

Wenn du wärst wie die andern

Hätte dich wohl nie beachtet, 
wenn du wärst wie die andern, 
so kerzengerade 
wie’s erwünscht.
Dein Anderssein ist’s, 
das meinen Blick zu dir zieht, 
das mir vom Wind erzählt, 
der einst dich gesät, 
und vom Sturm, der dich gebeugt, 
von denen, die entwurzelt 
und zerrissen 
längst das Feld geräumt. 
Dich beachtend säst du Achtung in mir. 
Achtung vor dir.

Das hat mir noch kein Reifen gesagt

„Was ich dir immer schon mal sagen wollte“, sagte der Reifen, „ich liebe deine Formen. Die machen mich total an.“
„Oh, das hat mir ja noch kein Reifen gesagt“, sagte der Kotflügel. „Du bist wirklich ein Engel.“ 
„Nee, bitte nicht!“, sagte der Reifen.
„Wieso? Ist doch toll, immer nur rumzufliegen.“ 
„Na, weiß nicht. Bin mir ja nicht so sicher, ob so ’n Engel auch Kotflügel hat. Wenn ja, dann muss sein Job ganz schön beschissen sein.“ ?

Klar sehen mit geschlossenen Augen

„Du, ich muss dir was sagen“, sagte das linke Huhn.
„Au ja“, hauchte das rechte, „lass alles raus! Ganz ohne Hemmungen.“
„Ich weiß aber nicht, ob du das wirklich hören willst.“
„Och bitte, nu sag schon! Du machst mich ja ganz kribbelig.“
„Also gut: Sobald ich mich hier zärtlich an dir abrackere, schließt du die Augen. Das törnt mich total ab.“
„So kann ich doch viel besser von dir träumen.“
„Auf mich wirkt das aber anders.“
„Wie denn?“
„Wie Augen zu und durch. So kriegste doch gar nicht richtig mit, was mit dir geschieht.“
„Doch. Nun rede nicht so viel, mach einfach weiter!“
„Nur wenn du die Augen aufmachst.“
„Dann sehe ich aber doch nur, was ich immer sehe.“
„Was willste denn damit sagen?“
„Dass ich mit geschlossenen Augen mehr mitkriege.“
„Wie bitte?“
„Ja, nur spürend kriege ich ne richtig tolle Ahnung davon, wie du mich mit deinen Augen siehst.“ ??

Jeden Tag dasselbe

„Ich versteh die nicht“, sagte die Sonne.
„Wen verstehste nicht?“, fragte die Wolke.
„Die da unten. Ist doch jeden Tag dasselbe: Sobald ich ’n Abgang mache, stehn sie da, sagen nichts mehr, staunen nur noch.“
„Freu dich doch“, sagte die Wolke, „das schafft nicht jeder.“
„Was, gesehen zu werden?“
„Nein, die da unten so zum Staunen zu bringen, dass es ihnen die Sprache verschlägt.“
„Ja gut, aber was haben sie davon?“
„Dich wortlos bestaunend entdecken sie eine neue, ganz stille Sprache: die ihrer Menschlichkeit.“ ??