Bis ich dich erkenne

Ich mag dich, 
du zartes Nebelgewand. 
Wenn du die Welt 
mit dir umhüllst, 
ertasten meine Augen Formen 
wie einer, der Nacktheit sucht. 
Bald hör ich dich flüstern, 
hör wie du tuschelst 
mit meiner Fantasie, 
ihr ungewisse 
Versprechungen machst. 
Und im Ungewissen 
entdecke ich Leben. 
Nur Leben. 
Bis ich es rückwärts lese, 
dieses Leben, und dich 
in ihm erkenne, dich, 
meinen Freund, den Nebel. 

Den Himmel streicheln

Wie einer,
der auf Erden nichts verloren hat,
zieht’s ihn nach oben, sein Leben lang.
So hager seine Arme,
dass der Sonne Schattenmaler
sie kaum zeichnen kann.
Als wollte er den Himmel streicheln,
streckt der Ginster
sich mit grünen Armen dem Blau entgegen.
Und fegt der Wind über ihn hinweg,
neigt und erhebt er sich wie einer,
der angekommen,
schwingt mit athletischer Gestalt
sanft im Takt, den der Himmel ihm gibt.